Hier wollen wir einen Überblick über hormonfreie Verhütungsmethoden geben.

Die Gold-/Kupferspirale
Der T-förmige, mit Gold bzw. Kupfer umwickelte Plastikkörper wird in die Gebärmutter eingesetzt und verändert dort den Schleim und hemmt die Beweglichkeit der Spermien. Wird trotzdem ein Ei befruchtet, kann es sich durch die mechanische Wirkung der Spirale nicht in der Gebärmutter einnisten.

Vorteil: Mit der Spirale müssen Sie sich bis zu 5 Jahre keine Gedanken um die Verhütung machen, denn solange bleibt sie in der Gebärmutter.

Nachteil: Die Monatsblutung und Regelschmerzen können durch die Spirale stärker werden.

Pearl-Index:  1-3

 

Die Kalendermethode
Bei der hormonfreien Verhütung mit der Kalendermethode wird die Periode dokumentiert und darauf basierend die fruchtbaren Tage errechnet.

Vorteil: Sie greift nicht in den natürlichen Zyklus ein und ist kostenfrei.

Nachteil: Da jeder Zyklus mal schwanken kann und sich der Eisprung nicht genau errechnen lässt, gilt sie zu Recht als unsicher und ist als alleinige Verhütungsmethode nicht empfehlenswert.

Pearl-Index: 9

 

Der Verhütungscomputer
Er misst die Östrogen- und LH-Konzentration im Morgenurin und bestimmt so die fruchtbaren Tage.

Vorteil: Greift nicht in den Hormonhaushalt ein und ist einfach anzuwenden.

Nachteil: Relativ teuer und an den fruchtbaren Tagen muss zusätzlich verhütet werden.

Pearl-Index: 6

 

Die Temperaturmessung
Morgens vor dem Aufstehen wird die Basaltemperatur gemessen. Denn nach dem Eisprung steigt diese um 0,2 bis 0,5 Grad an. Wichtig: Ein Thermometer mit 2 Stellen nach dem Komma verwenden!

Vorteil: Sie greifen nicht in den natürlichen Zyklus ein. Das morgendliche Messritual kann auch dazu führen, dass Sie bewusster wahrnehmen wie Sie sich fühlen.

Nachteil: Sichere Verhütung mit dem Thermometer erfordert viel Erfahrung und Disziplin. Außerdem können Alkohol, Medikamente, schlechter Schlaf oder Stress die Messergebnisse verfälschen.

Pearl-Index: 0,8 bis 3

 

Die Billings-Methode
Der Schleim am Muttermund (Zervixschleim) verändert sich im Laufe des Zyklus. Kurz vor dem Eisprung wird er klar und spinnbar. So lässt sich auf den bevorstehenden Eisprung schließen.

Vorteil: Wie die Temperaturmessung ist auch die Billingsmethode eine Form der natürlichen Verhütung, die den Hormonhaushalt nicht beeinflusst.

Nachteil: Funktioniert nur bei einem stabilen Zyklus und regelmäßigen Lebensumständen. Der Zervixschleim ist durch äußere Einflüsse stark beeinflussbar und die Methode deshalb unsicher.

Pearl-Index: 15

 

Die symptothermale Methode
Kombination aus Kalender-, Temperatur- und Billings-Methode. Richtig angewendet ist sie ähnlich zuverlässig wie die Pille und neben der Kupferspirale die sicherste hormonfreie Verhütung.

Vorteil: Keine Hormone und Sie werden zur Expertin für den eigenen Körper. Das Tolle: Die Methode lässt sich gezielt auch für den Kinderwunsch einsetzen, deshalb wird sie auch als „natürliche Familienplanung“ bezeichnet.

Nachteil: Die Methode muss erlernt und sehr diszipliniert angewendet werden. Während der fruchtbaren Tage müssen Sie entweder auf Sex verzichten oder zusätzlich verhüten.

Pearl-Index: 0,4

 

Das Kondom
Ja, der Klassiker ist immer noch im Rennen und darf in dieser Auflistung hormonfreier Verhütungsmittel nicht fehlen. „Aber das kann doch reißen!“ – Ja, das kann passieren. Wie bei jeder Verhütungsmethode gilt: Je geübter es angewendet wird, desto sicherer ist es.

Vorteil: Schützt auch vor Geschlechtskrankheiten und ist die einzige Lösung für geschützten Sex an den fruchtbaren Tagen.

Nachteil: Kondome sind nicht gerade beliebt und entfachen regelmäßig einen Streit darüber, wer denn nun für die Verhütung verantwortlich ist.

Pearl-Index: 2 bis 12