Die Pille zählt nach wie vor zu den sichersten Verhütungsmitteln und ist die am häufigsten verwendete Methode zur Verhütung einer Schwangerschaft.

Die Pille – die meist verwendete Verhütungsmethode

Es gibt unterschiedliche Pillenarten in verschiedenen Dosierungen, Anwendungsformen und Hormonzusammensetzungen. Vor allem Mädchen und junge Frauen geben der Pille häufig den Vorzug. Der Pear Index liegt zwischen 0,2–0,9, vorausgesetzt wird die regelmässige Einnahme zur gleichen Tageszeit. Die Pille enthält bestimmte Hormone (entweder eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen oder Gestagen alleine), die eine Schwangerschaft verhindern. Diese Hormone täuschen dem Körper eine Schwangerschaft vor und somit wird die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt. Dadurch reifen keine Eizellen in den Eierstöcken und der Eisprung wird verhindert. Außerdem verdickt sich durch die Pille der Schleim, der den Gebärmutterhals verschließt, dadurch gelangen keine Spermien in die Gebärmutter.

Wie bei jedem Medikament gibt es natürlich auch bei der Pille Nebenwirkungen. Manche dieser Nebenwirkungen können positiv sein, z.B. Verbesserung des Hautbildes. Die negativen Folgen können allerdings gravierend sein, z.B. Migräne oder Blutgerinnsel (Thrombosen). Daher ist die Antibabypille auch nicht für alle Frauen geeignet und darf nur nach einem genauen Anamnesegespräch und genauer Prüfung verschrieben werden.

Vorteile
Leichte Handhabung. Sofortiger Schutz ab Beginn der Einnahme mit hoher Sicherheit bei richtiger Anwendung. Deutliche Linderung von Menstruationsschmerzen und Reduzierung der Blutungen. Verbesserung des Hautbildes.

Nachteile
Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen. Die Pille muss täglich zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Als Nebenwirkungen können u.a. Übelkeit und Erbrechen, Gewichts-zunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten auftreten. Die Pille darf nur von gesunden Frauen eingenommen werden, da sie auch Auswirkungen auf Herz und Kreislauf haben kann. Durch das enthaltene weibliche Geschlechtshormon Östrogen können sich Blutdruck und Blutgerinnung verändern. Für Frauen mit einem Risiko auf Blutgerinnselbildung (Thrombosen/Embolie ist die Pille nicht geeignet. Rauchen führt zu einer Verengung der Blutgefäße und steigert das Risiko auf gerinnselbildung zusätzlich. Bei Raucherinnen ist die Einnahme der Kombinationspille abzuraten.

Verhütungsstäbchen

Das Hormonimplantat ist ein weiches Kunststoffstäbchen. Es ist ca. 4 cm lang und 2 mm dünn und wird direkt unter die Haut der Oberarminnenseite appliziert. Es enthält Gelbkörperhormon, das in kleinen Mengen an den Körper abgegeben wird und den Eisprung verhindert und gleichzeitig den Schleim im Gebärmutterhalskanal verändert. Dadurch können Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen. Das Hormonimplantat schützt über einen Zeitraum von drei Jahren vor einer ungewollten Schwangerschaft, der Pearl Index ist 0,05.

Vorteile
Langzeitverhütung für 3 Jahre, keine Anwendungsfehler. Kann auch während der Stillzeit gelegt werden. Das Hormonimplantat ist besonders für Frauen geeignet, die kein Östrogen vertragen. Sofortige Wirksamkeit. Oftmals komplettes Ausbleiben der monatlichen Blutungen.

Nachteile
Das Hormonimplantat schützt nicht vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Hormonbedingte Nebenwirkungen sind möglich (z.B. Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Hautunreinheiten, Spannungsgefühl in den Brüsten, verlängerte Blutungen oder Zwischenblutungen können auftreten).

Verhütungsring

Der Verhütungsring ist ein flexibler Kunststoffring, der die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen gleichmäßig ins Blut abgibt. Er wirkt wie die klassische Pille: Die Hormone werden durch die Scheidenschleimhaut in das Blut aufgenommen und verhindern den monatlichen Eisprung. Der Ring bleibt für einen Zeitraum von drei Wochen in der Scheide. Danach wird er selbst entfernt, und es folgt eine einwöchige Pause, in der eine Blutung eintritt. Nach einer Woche wird ein neuer Ring eingesetzt – auch wenn die Blutung noch nicht beendet ist.
Der Pearl Index liegt bei 0,65–0,9. 

Vorteile
Der Vaginalring muss nur einmal im Monat eingesetzt werden. Durchfall und Erbrechen beeinträchtigen die Wirkung des Vaginalrings nicht. Der Vaginalring ist auch bei Fernreisen leicht anwendbar. Schwächere und kürzere Monatsblutung: Blutungsstärke und -dauer nehmen durch die Anwendung des Vaginalrings meist ab.

Nachteile
Der Vaginalring schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Mögliche Nebenwirkungen des Vaginalrings sind, z.B. Kopfschmerzen, Scheidenentzündungen, Ausfluss aus der Scheide, Akne, Übelkeit, Brustspannen. Der Vaginalring kann nicht während der Stillzeit angewendet werden, da das Baby durch die Muttermilch eine zu große Hormonmenge aufnehmen würde. Durch die Östrogenwirkung kann es auch zur Einstellung des Milchflusses kommen.

Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze enthält ein lange wirkendes Gelbkörperhormon. Mit der Dreimonatsspritze wird zum einen der Eisprung verhindert. Zum anderen bewirkt das Gestagen eine Veränderung an der Gebärmutter-schleimhaut. Dadurch wird verhindert, dass die Samenzellen in die Gebärmutter eindringen. Die Dreimonatsspritze gilt als sehr sichere Verhütungsmethode ( Pearl Index 0,3).

Vorteile
Langzeitwirkung: Die Dreimonatsspritze muss nur vierteljährlich verabreicht werden. Die Dreimonatsspritze wird von der Frauenärztin/vom Frauenarzt verabreicht. Es kann daher zu keinen Anwendungsfehlern kommen. Die Dreimonatsspritze kann auch während der Stillzeit injiziert werden. Magen-Darm-Beschwerden haben keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit.

Nachteile
Die Dreimonatsspritze schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen. Durch die Dreimonatsspritze kann die Regel unregelmäßig auftreten. Aufgrund Hormondosierung sind Zwischen- und Schmierblutungen möglich. Eine seltene Nebenwirkung der Dreimonatsspritze sind starke Dauerblutungen. Es kann länger dauern, bis sich nach der letzten Verabreichung der Dreimonatsspritze der Zyklus normalisiert und sich die Fruchtbarkeit wieder einstellt. Aufgrund des hohen Gestagengehalts kann es zu Unverträglichkeiten kommen, wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Depressio und Akne oder auch zu Gewichtszunahme.